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05 oktober 2021

Wie sich Stress auf Ihr Immunsystem auswirken kann

Leestijd: 5 minuten


In unserem Blog "Das Immunsystem, wie funktioniert es eigentlich" haben wir bereits geschrieben, dass das Immunsystem (auch Abwehrsystem genannt) uns ständig vor äußeren Eindringlingen wie Viren, Bakterien, Parasiten und Pilzen schützt. Forschungen von Richard J. Davidson, Professor für Psychologie an der Universität von Wisconsin-Madison, zeigen jedoch, dass nicht nur Eindringlinge uns krank machen können, sondern dass auch anhaltender Stress dazu beiträgt. Er beschreibt dies in seinem Buch The emotional life of your brain’

Was ist eigentlich Stress?

Das Wort Stress stammt aus dem Bauwesen und steht für die Kraft, die auf ein Objekt ausgeübt wird. Wörtlich bedeutet es Kraft oder Druck. Wenn wir von Stress sprechen, meinen wir in der Regel einen ungesunden Druck, eine zu große Anspannung. Stress ist nicht unbedingt schlecht für den Körper. Jeder Mensch braucht ein wenig Stress, um richtig funktionieren zu können. Ein gesundes Maß an Stress macht uns wach und leistungsfähig.

Aber manchmal haben wir zu viel um die Ohren, wir machen uns Sorgen oder haben Rückschläge im Beziehungsbereich oder im finanziellen Bereich. Zu viel Stress entsteht, wenn das, was man bewältigen kann, nicht mehr im Verhältnis zu dem steht, was man zu bewältigen hat. Dies wird auch als Belastbarkeit gegenüber der Belastung bezeichnet. Was Sie bewältigen können, hängt weitgehend von Ihrem eigenen Charakter sowie von Ihren Erfahrungen und Fähigkeiten ab. Auch externe Faktoren spielen eine Rolle. Denken Sie z. B. an Schlafmangel, Beziehungsprobleme oder zu viel Arbeit.

Was passiert dabei im Körper?

Stress äußert sich auf unterschiedliche Weise. Es gibt körperliche Signale, wie Kopfschmerzen oder Herzklopfen, sowie psychologische Signale, bei denen sich der Gemütszustand ändert und eine Person reizbar oder zynisch wird, oft Schwierigkeiten hat, klar zu denken und unter Gedächtnisverlust leidet.

Unabhängig von der Ursache löst Stress in der Regel eine Reihe von Hormonen in unserem Körper aus, die mit dem Kampf-und-Flucht-Mechanismus zu tun haben. Hormone, die uns helfen sollen, schnell auf Gefahren zu reagieren, indem wir zum Beispiel weglaufen. Eines dieser Hormone ist Adrenalin. Adrenalin bewirkt, dass sich die Muskeln zusammenziehen, die Herzfrequenz und der Blutdruck steigen und die Atmung flacher wird. Außerdem verlangsamt es die Verdauung und erhöht die Schweißproduktion. Zusätzlich zum Adrenalin wird das Hormon Cortisol aktiv. Dieses Hormon bewirkt einen Anstieg des Blutzuckerspiegels und eine Beschleunigung des Stoffwechsels. Dies geschieht, weil Sie zusätzliche Energie benötigen, um angemessen zu reagieren. Cortisol hat aber noch eine andere Wirkung: Es unterdrückt das Immunsystem. Es ist viel weniger wichtig, krankheitserregende Eindringlinge in Schach zu halten, als die Gefahr zu überleben.

Diese Art der Stressreaktion gibt es beim Menschen seit Urzeiten und hat sich nie geändert. Für unsere frühen Vorfahren war dies der Mechanismus, der ihnen das Überleben ermöglichte, und er ist auch heute noch in extremen Situationen nützlich. Heutzutage gibt es jedoch auch viele stressauslösende Momente, in denen dieses Hormonsystem in die Quere kommt.

Stress als Krankmacher


Wenn der Stress anhält, produziert der Körper weiterhin viel Cortisol. Dadurch wird das Immunsystem für lange Zeit unterdrückt, was sich negativ auf die Abwehrkräfte und damit auf die Gesundheit im Allgemeinen auswirkt. Bei chronischem Stress kann die Überproduktion von Cortisol sogar zu Diabetes Typ II, Fettleibigkeit, Verdauungsproblemen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Deshalb ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass Ihr Stressniveau nicht ständig (zu) hoch ist. Für viele von uns ist dies jedoch leichter gesagt als getan. Auf jeden Fall sollten Sie sich gesund ernähren und immer ausreichend Wasser trinken. Sorgen Sie außerdem für ausreichend Schlaf und treiben Sie täglich mindestens eine halbe Stunde Sport, am besten im Freien. Sich nur im Urlaub aufzuladen, ist oft kontraproduktiv. Wenn Sie nach einer langen Stressphase plötzlich loslassen können, geraten Ihr Hormonsystem und Ihr Immunsystem durcheinander. Diese müssen wieder ins Gleichgewicht gebracht werden, weshalb man im Urlaub oft krank wird, tagelang Kopfschmerzen hat oder sich extrem müde fühlt.

Stress, Immunsystem, Schlafmangel, Herzgesundheit, Konzentration
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