Thrombose
Leestijd: 5 minutenDie Thrombose ist leider auch im Jahr 2023 noch eine der häufigsten Todesursachen. In Europa sterben jährlich ungefähr 500.000 Menschen an einer Thrombose. Bei einer Thrombose hat sich ein Blutgerinnsel - ein Thrombus - in einem Blutgefäß oder im Herzen gebildet. Ein solches Blutgerinnsel behindert den Blutfluss, was schwerwiegende Folgen haben kann. Im Grunde ist es für unseren Körper sehr hilfreich, dass unser Blut gerinnen kann. Wenn dies nicht der Fall wäre, kämen wir schnell in Schwierigkeiten, wenn wir irgendwo eine Wunde hätten. Es würde unnötig viel Blut verloren gehen, mit allen Konsequenzen.
Der Prozess der Blutgerinnung - die Hämostase - ist sehr komplex, aber es lohnt sich, kurz darauf einzugehen. Die Blutgerinnung erfolgt in drei aufeinander folgenden Phasen:
Phase 1 Die primäre Blutgerinnung
In dieser Phase zieht sich das Blutgefäß zusammen und setzt Stoffe frei, die dafür sorgen, dass die Blutplättchen an der Gefäßwand und aneinanderhaften. So entsteht ein "Pfropfen" aus Blutplättchen, die dann eine Schorfbildung verursachen.
Phase 2 Die sekundäre Gerinnung
Nach der Bildung eines Gerinnsels in der ersten Phase sorgen neun verschiedene Gerinnungsfaktoren im Blut dafür, dass das Gerinnsel fester wird und nicht einfach zerfällt. Dadurch wird die Wand verschlossen und verhindert, dass Eindringlinge, wie z. B. Bakterien, in die Wunde eindringen und eine Entzündung verursachen.
Phase 3 Die Reparaturphase
Wenn sich die Gefäßwand ausreichend erholt hat, wird der Schorf langsam abgebaut und gelöst.
Manchmal kommt es zu einer Blutgerinnung, obwohl kein Grund dafür besteht; es gibt keine Wunde zu heilen. Dann bildet sich irgendwo im Körper ein Gerinnsel in einem Blutgefäß, das den Blutfluss in diesem Gefäß ganz oder teilweise blockiert. Theoretisch kann sich ein solches Gerinnsel überall im Körper bilden. Dementsprechend hat ein Gerinnsel auch unterschiedliche Folgen.
Ein Gerinnsel in einer Arterie (arterielle Thrombose) kann unter anderem zu einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder einer Blockade der Beine führen. Befindet sich ein Gerinnsel in einer Vene (venöse Thrombose), kann es in oberflächlichen oder tieferen Venen auftreten. Eine oberflächliche Venenthrombose tritt häufig bei Krampfadern auf, eine tiefe Venenthrombose in den tieferen Gefäßen, meist im Bein.
Die Symptome einer Venenthrombose
Je nachdem, in welchem Blutgefäß sich die Thrombose befindet, sind die Symptome, wie bereits erwähnt, unterschiedlich. Bei einer tiefen Venenthrombose im Bein kann es zu einem Spannungsgefühl kommen und das Bein oder der Fuß können sich sehr schwer anfühlen. Das Bein kann auch anschwellen und sich warm anfühlen als an anderen Stellen. Normalerweise wird die Haut rot oder bläulich und glänzt.
Embolie
Eine Komplikation, die oft schwerwiegende Folgen hat, ist die Entwicklung einer Embolie. Bei einer Embolie handelt es sich um ein losgelöstes Blutgerinnsel (Teil eines Blutgerinnsels), das an anderer Stelle im Körper, meist in der Lunge, auftritt. Es treten Symptome wie plötzliche Kurzatmigkeit, Husten, Brustschmerzen und manchmal Ohnmacht auf. Bei einer Embolie ist ein schnelles Eingreifen wichtig, da es zu Herzversagen kommen kann.
Wie entsteht eine Thrombose?
Die Entstehung einer Thrombose geht häufig mit einer verminderten Durchblutung einher. Dies ist in der Regel auf längere Inaktivität zurückzuführen, z. B. wenn man bettlägerig oder gelähmt ist oder ein Bein in Gips hat. Auch langes Sitzen im Auto, Bus oder Flugzeug kann zu einer eingeschränkten Durchblutung führen. Normalerweise sorgen die Bewegungen unserer Beinmuskeln für eine gute Durchblutung. Wenn sie sich nicht oder nur unzureichend bewegen, kann die Pumpfunktion nicht richtig funktionieren.
Neben einer verminderten Durchblutung kann eine Thrombose auch durch eine Veränderung der Blutzusammensetzung entstehen. Diese ist manchmal angeboren, kann aber auch durch bestimmte Medikamente wie die Antibabypille oder die Hormonbehandlung in den Wechseljahren verursacht werden. Eine weitere Ursache für eine Thrombose kann die "Verdickung" des Blutes sein. Dies tritt vor allem bei Dehydrierung auf.
Die Behandlung
Wenn eine Thrombose festgestellt wurde und ihre Ursache klar ist, ist ein schnelles Eingreifen wichtig. Damit soll das Risiko einer Embolie verringert und eine dauerhafte Schädigung der Gefäße verhindert werden. Manchmal kann das Gerinnsel mit Hilfe von Medikamenten durch eine Infusion aufgelöst werden. Diese Behandlung ist jedoch nicht ungefährlich, da es zu inneren Blutungen kommen kann. In den meisten Fällen werden Blutverdünner verschrieben, entweder in Form von Heparin-Spritzen oder Tabletten. Wenn Tabletten verschrieben werden, ist eine strenge Kontrolle des Blutes sehr wichtig, das nicht zu dünn werden darf. Dies übernimmt der Thrombosedienst.