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25 maart 2024

RAS-Hemmer, Medikamente zur Senkung des Blutdrucks

Leestijd: 6 minuten

RAS-Hemmer (Renin-Angiotensin-System) sind Medikamente, die die Blutgefäße weiten und dadurch den Blutdruck senken. Der Blutdruck ist, einfach ausgedrückt, der Druck in den Blutgefäßen. Dieser Druck ist erforderlich, weil das Blut sonst nicht im Körper herumgepumpt werden kann. Dieses Pumpen ist wiederum notwendig, um alle Organe, Muskeln und Zellen mit Sauerstoff zu versorgen. In diesem Blog erfahren Sie, wie genau die verschiedenen RAS-Hemmer wirken.

Das Herz pumpt mehrmals pro Minute sauerstoffreiches Blut über die Arterien durch den Körper. Der Sauerstoff wird in der Lunge aufgenommen, wo er sich an die im Blut vorhandenen roten Blutkörperchen anlagert. Die Venen sorgen dafür, dass das sauerstoffarme Blut nach dem Sauerstoffaustausch mit den Organen und Muskeln wieder zum Herzen zurückfließt, wo der Kreislauf von neuem beginnt. Dies geschieht Tag für Tag, rund um die Uhr und jede Minute.

Um diesen Zyklus richtig durchzuführen, ist ein bestimmter Druck in den Arterien notwendig. Dieser Druck, der in Millimeter Quecksilber (mmHg) angegeben wird, ist dann optimal, wenn der obere Druck (auch systolischer Druck genannt), also der Druck, wenn sich das Herz zusammenzieht, etwa 120 mmHg und der untere Druck (diastolischer Druck), also der Druck, wenn sich das Herz entspannt, etwa 80 mmHg beträgt. Wenn der Blutdruck unter diesen Durchschnittswerten liegt, schmerzt er im Allgemeinen nicht so sehr. Ein höherer Blutdruck hingegen schon.


So kann ein erhöhter Blutdruck beispielsweise das Herz beeinträchtigen. Wenn der Blutdruck ständig erhöht ist, besteht die Gefahr eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Dies ist dann in der Regel die Folge einer durch den Bluthochdruck geschädigten Gefäßwand in einem oder mehreren Blutgefäßen, in denen sich Cholesterin angesammelt hat und die Passage verengt oder zu eng geworden ist. Auch Herzversagen kann eine Folge von Bluthochdruck sein. Das Herz muss die ganze Zeit hart arbeiten, um das Blut durch den Körper zu pumpen, wodurch der Herzmuskel dicker und oft auch ein wenig steifer wird. Das ist bei normalen Muskeln eigentlich gut, aber beim Herzen nimmt auf diese Weise die Pumpleistung mit der Zeit ab. Neben Problemen mit dem Herzen und den Blutgefäßen können auch die Nieren durch Bluthochdruck geschädigt werden.

Der juxtaglomeruläre Apparat oder das RAAS-System

Der Blutdruck in unserem Körper wird durch ein sehr ausgeklügeltes System reguliert, das als juxtaglomerulärer Apparat oder RAAS-System (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System) bezeichnet wird. An den verschiedensten Stellen in unserem Körper, einschließlich des Herzens, der Blutgefäße, der Leber und der Nieren, befinden sich Sensoren, die ein Signal über den Blutdruck an die Nieren senden. Dort wird bei zu niedrigem Blutdruck und zu niedrigem Natriumspiegel oder bei zu hohem Kaliumspiegel das Enzym Renin ausgeschüttet. Renin bewirkt, dass die in der Leber gebildete Substanz Angiotensinogen in Angiotensin I umgewandelt wird. Das Enzym ACE (Angiotensin-converting enzyme) wandelt dieses dann wieder in Angiotensin II um.

Ein Anstieg von Angiotensin II im Blut bewirkt, dass zwei verschiedene Hormone gebildet werden: Aldosterol in den Nebennieren und ADH (antidiuretisches Hormon) in der Hirnanhangsdrüse im Gehirn. Dadurch werden die Nieren angeregt, mehr Flüssigkeit und Salze zurückzuhalten, was den Durst steigert und somit das Blutvolumen erhöht. Infolgedessen steigt der Blutdruck an.


Medikamentöse Behandlung

Wenn der Blutdruck zu hoch ist und bleibt, kann man mit Medikamenten, so genannten RAS-Hemmern, in das RAAS-System eingreifen. Es gibt verschiedene Arten von RAS-Hemmern:

  • ACE-Hemmer (Inhibitoren des Angiotensin-Converting-Systems)
  • ARBs (Angiotensin-II-Rezeptorblocker)
  • Renin-Hemmer.

Alle diese Medikamente reduzieren die Produktion von Angiotensin II, nur die Art und Weise ist unterschiedlich. Bei ACE-Hemmern wird die Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin II reduziert. Bei ARB reagiert der Körper selbst nicht mehr auf Angiotensin II, und bei Reninhemmern wird weniger Renin produziert, so dass das RAAS-System weniger oder gar nicht mehr aktiviert wird.

RAS-Hemmer und Nebenwirkungen

Eine häufige Nebenwirkung von RAS-Hemmern, insbesondere von ACE-Hemmern, ist Reizhusten. Durch Umstellung auf einen anderen RAS-Hemmer kann dieser Reizhusten wieder verschwinden. Andere Nebenwirkungen sind:

  • Schwindelgefühl infolge von niedrigem Blutdruck
  • Verlust des Geschmacksempfindens
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Müdigkeit.

In einigen seltenen Fällen schwellen das Gesicht, die Zunge und/oder Hände und Füße an. Dies wird als Angioödem bezeichnet und ist eine sehr ernste, manchmal sogar tödliche Nebenwirkung. Wenden Sie sich daher sofort an einen Arzt oder rufen Sie den Notruf 112, wenn sich eine solche Schwellung bemerkbar macht.

Fazit

Wenn Sie Fragen zu Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt oder Schlaganfall haben, dann wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder einen Facharzt. Bei Fragen zu blutdrucksenkenden RAS-Hemmern können Sie sich jederzeit an den Apotheker wenden.

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