Nagelpilz
Leestijd: 5 minutenEs gibt viele Menschen, die daran leiden; an einem oder mehreren Nagelpilz(en), im Volksmund auch zu Unrecht Kalknägel genannt. Unter Nagelpilz leiden in Deutschland etwa 12,4 % der Bevölkerung.
Dabei handelt es sich vor allem um Erwachsene; bei Kindern kommt Nagelpilz fast gar nicht vor. Es handelt sich um eine Erkrankung, die zwar unschön aussieht, aber nicht wirklich gesundheitsschädlich ist. Daher hat die Behandlung oft eher eine ästhetische Funktion.
Der medizinische Name für Nagelpilz ist Onychomykose, wobei Onycho für Nagel und Mykose für Pilz steht. Ein kreidiger Nagel hat einen anderen Namen, nämlich Onychauxis. Die beiden Begriffe werden manchmal immer noch synonym verwendet, aber sie sind definitiv nicht dasselbe. Bei einem kreidigen Nagel handelt es sich nicht um eine Pilzinfektion, sondern um eine starke Verdickung des Nagels, die durch ein Trauma oder eine Krankheit, wie z. B. Psoriasis, verursacht wird.
Die Entstehung von Nagelpilz
Im Allgemeinen bekommt man keinen Nagelpilz, wenn die Haut und die Nägel gesund sind. Die eigenen Abwehrkräfte arbeiten dann ausreichend, um eine Infektion mit einem Pilz zu verhindern. Wenn die Nägel jedoch beschädigt sind und etwas feucht werden, können sich Pilze einnisten und über Sporen verbreiten. Pilze sind sehr ansteckend. Wenn Sie also einen beschädigten Nagel haben und zum Beispiel barfuß durch ein Schwimmbad oder eine Sauna laufen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion sehr groß. Wenn jemand in Ihrem Haushalt infiziert ist, wird das Badezimmer schnell zu einer Ansteckungsquelle, da eine Person mit einer Pilzinfektion bis zu Millionen von Sporen hinterlassen kann, die lange Zeit ansteckend sind.
Ein Nagelpilz ist relativ leicht zu erkennen. Er beginnt oft mit einer Verfärbung des Nagels, meist des großen Zehs. Dieser wird dann weiß oder etwas gelblich. Wenn die Infektion etwas tiefer in den Nagel eindringt, nimmt die Verfärbung einen gelblich-braunen Farbton an, und der Nagel beginnt sich zu verdicken. Außerdem wird er brüchig, und in einigen Fällen löst er sich sogar teilweise oder ganz ab. Wenn der Nagel nicht intensiv behandelt wird, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich auch die anderen Nägel im Laufe der Zeit infizieren.
Die Behandlung von Nagelpilz
Wir haben bereits geschrieben, dass Nagelpilz sehr ansteckend ist. Es ist daher wichtig, ihn richtig zu behandeln, um wiederkehrende Kreuzinfektionen zu verhindern. Leider ist Nagelpilz oft sehr hartnäckig, und seine Behandlung ist daher nicht ganz einfach. Es gibt jedoch mehrere Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung. So kann der Pilz sowohl mit äußerlichen als auch mit innerlichen Medikamenten behandelt werden.
Medikamente zur äußerlichen Anwendung
Unter äußerlichen Medikamenten versteht man im Allgemeinen Salben und Cremes und bei Nagelpilz auch ein Streupulver. Leider gibt es auf dem Markt keine wirklich wirksame pilztötende Creme, die explizit gegen Nagelpilz wirkt. Es gibt jedoch Mittel, die eigentlich für die Behandlung von Fußpilz gedacht sind. Diese Mittel enthalten Miconazolnitrat, das pilzabtötend ist. Neben der Langzeitschmierung ist es wichtig, Socken und Schuhe mit einem pilztötenden Pulver zu behandeln. Denn Pilze sind waschbeständig, so dass man sich immer wieder über Socken und Schuhe ansteckt.
Medikamente zur inneren Anwendung
Wirksamer ist die Behandlung mit Medikamenten, die Sie einnehmen müssen, also zur sogenannten inneren Arzneimitteln. In der Regel handelt es sich dabei um Langzeitkuren von mindestens drei Monaten, die aber in der Regel viel länger anhalten.
Kann man etwas tun, um Nagelpilz vorzubeugen? Die Antwort auf diese Frage lautet sowohl ja als auch nein. Tatsächlich hat die Ansteckung mit Pilzen nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, Pilze sind an so vielen Stellen zu finden, dass man eine Infektion in der Regel nicht verhindern kann. Trocknen Sie Ihre Füße auf jeden Fall immer gründlich ab, auch zwischen den Zehen, und föhnen Sie sie notfalls, damit sie wirklich trocken werden. Nie barfuß in öffentlichen Waschräumen, Schwimmbädern oder Saunen gehen, das führt nur zu Problemen, und darauf achten, dass man nicht zu sehr schwitzt, weil man synthetische Socken und/oder Schuhe trägt. Desinfizieren Sie Ihr eigenes Bad regelmäßig mit einem speziellen Mittel. Wenn Sie unter Nagelpilz leiden, halten Sie den Nagel kurz und suchen Sie Ihren Arzt auf.
Wenn Sie Fragen zu rezeptfreien Arzneimitteln mit Miconazolnitrat (z. B. Daktarin) haben, fragen Sie Ihren Apotheker.