Lungenembolie
Leestijd: 5 minutenIm März 2023 schrieben wir in unserem Blog über Thrombose. Die Thrombose ist heute eine der häufigsten Todesursachen in unserem Land. Eine Thrombose, also ein Blutgerinnsel oder Thrombus, das sich in einem Blutgefäß oder im Herzen gebildet hat und die Blutzufuhr behindert, führt derzeit bei einem von vier Menschen zum Tod. Wenn sich ein Blutgerinnsel bildet, das sich dann löst und an anderer Stelle im Körper in einem Blutgefäß die Blutzufuhr behindert, spricht man von einer Thromboembolie.
Das aus dem Griechischen stammende Wort Embolie bedeutet wörtlich übersetzt „Verschluss“. Wenn eine solche Embolie in die Lungenarterien eindringt, spricht man von einer Lungenembolie. Dabei handelt es sich um eine schwerwiegende Komplikation mit manchmal weitreichenden Folgen.
In der Regel entsteht eine Lungenembolie durch ein (teilweise) gelöstes Gerinnsel aus einer Vene im Bein oder im Bauchraum. Diese Gerinnsel werden in der Regel durch längere Inaktivität verursacht, z. B. durch Bettlägerigkeit, Lähmungen, einen Beingips oder langes Sitzen im Auto, Bus oder Flugzeug. Manchmal ist auch eine Veränderung der Blutzusammensetzung die Ursache. Dies kann durch die Antibabypille oder die Hormoneinnahme in den Wechseljahren verursacht werden.
Wenn sich ein Gerinnsel ablöst, wird es mit dem Blutstrom zum Herzen transportiert und gelangt dann in die Lungenarterie. Bevor das Blut zurück zum Herzen fließt, bleibt das Gerinnsel in den kleineren Lungenarterien stecken und entzieht dem darunter liegenden Lungengewebe Sauerstoff. Interessanterweise hatten die meisten Menschen mit einer Lungenembolie zuvor keine Symptome eines thrombotischen Beins.
Die Symptome einer Lungenembolie
Nicht immer treten bei einer kleinen Lungenembolie spezifische Symptome auf, daher wird die Diagnose manchmal übersehen. Wenn doch Symptome auftreten, sind die häufigsten
- Schmerzen in der Brust (nicht zu verwechseln mit einem Herzinfarkt)
- Schmerzen zwischen den Schulterblättern
- Schmerzen beim Atmen.
Häufig treten bei einer Lungenembolie auch Herzklopfen, Schweißausbrüche, Reizhusten und eine blasse Gesichtsfarbe auf.
Um eine Lungenembolie zu diagnostizieren, ist immer eine Untersuchung erforderlich. So wird routinemäßig eine Blutuntersuchung und häufig eine Computertomographie der Lunge durchgeführt. Wenn eine Lungenembolie tatsächlich diagnostiziert wird, ist eine sofortige Behandlung erforderlich, um schwere Komplikationen zu vermeiden. Es wird sofort mit der Gabe von Sauerstoff und gerinnungshemmenden Medikamenten begonnen, die die Gerinnung des Blutes verlangsamen. Das Gerinnsel selbst wird dadurch nicht aufgelöst; dies muss der Körper selbst tun, und das dauert eine gewisse Zeit. Dies kann mehrere Wochen oder sogar mehrere Monate dauern.
Eine Lungenembolie kann eine lebensbedrohliche Erkrankung sein. Wenn sie nicht oder nicht rechtzeitig diagnostiziert wird, besteht Lebensgefahr. Es besteht auch die Gefahr, dass sich eine Herzinsuffizienz entwickelt. Letzteres tritt auf, wenn der Blutdruck in der Lunge und auf der rechten Seite des Herzens erhöht ist (pulmonale Hypertonie). Dieser erhöhte Blutdruck entsteht, wenn das Herz aufgrund der Blockade ständig stärker pumpen muss, was das Herz schwächt. Die Herzinsuffizienz wiederum kann zu einem Herzstillstand führen.
Vorbeugung einer Lungenembolie
Es ist nicht immer möglich, einer Lungenembolie vorzubeugen, aber es gibt einige vorbeugende Maßnahmen, die die Wahrscheinlichkeit einer Embolie verringern können. So ist es zum Beispiel wichtig, nicht zu rauchen, sich gesund und abwechslungsreich zu ernähren und sich ausreichend zu bewegen. Außerdem sollte langes Stillsitzen, z. B. im Flugzeug, Auto oder Bus, vermieden werden. Es ist erwiesen, dass Reisen, die länger als sechs Stunden dauern, das Thromboserisiko erhöhen. Dies gilt vor allem in Flugzeugen. Bei einer längeren Flugreise ist das Risiko einer Thrombose und damit möglicherweise einer Lungenembolie dreimal so hoch wie normal. Dies ist nicht nur auf das lange Sitzen zurückzuführen, sondern auch auf den niedrigeren Luftdruck im Flugzeug selbst. Dadurch kann das Blut weniger Sauerstoff aufnehmen.
Tipps zur Thrombosevorbeugung auf Reisen
- Tragen Sie bequeme, locker sitzende Kleidung
- Trinken Sie viel Wasser und schränken Sie den Konsum von Kaffee und Alkohol ein.
- Bewegen Sie Ihre Gliedmaßen regelmäßig und gehen Sie jede Stunde eine Weile auf und ab
- Beugen Sie alle 15 Minuten kurz die Wadenmuskeln
- Nehmen Sie während eines Fluges keine Schlafmittel ein.
Wichtige Info zum Schluss
Wenn Sie Fragen zu einer Thrombose oder einer Lungenembolie haben oder ähnliche Symptome wie oben beschrieben auftreten, dann wenden Sie sich immer an Ihren Hausarzt. Bei Fragen zu Medikamenten wenden Sie sich an den Apotheker oder die Apothekerin.