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18 juni 2024

Karies

Leestijd: 5 minuten

Wenn man über die häufigste Infektionskrankheit der Welt spricht, ist nicht etwa eine Grippe oder eine Erkältung gemeint, sondern Karies, also Zahnfäule. Schätzungen zufolge leiden bis zu 95 Prozent der Weltbevölkerung an irgendeiner Form von Karies, umgangssprachlich auch als Zahnfäule bezeichnet. Das bedeutet also, dass fast alle Erwachsenen und viele Kinder von Karies betroffen sind. Aber was ist Karies eigentlich und wie entsteht es überhaupt?

Wer an Karies leidet, hat in der Regel Karies in den Zähnen. Der Zahnschmelz dieser Zähne ist dann angegriffen und in der Folge kaputt. Der Zahnschmelz befindet sich an der Außenseite des Zahns, die wie folgt aufgebaut ist:

Die Krone: der Teil des Zahns, der über das Zahnfleisch hinausragt. Die Form der Krone bestimmt ihre Funktion. Ein Beispiel sind die Schneidezähne, die scharf und meißelförmig sind und zum Beißen bestimmt sind. Die Zähne hingegen sind flach und dienen dazu, die Nahrung zu zerkleinern, damit sie leichter geschluckt werden kann.

Zahnschmelz: die äußere Schicht des Zahns, die das darunter liegende Gewebe schützen soll. Der Zahnschmelz ist hoch mineralsiert und ist das härteste Gewebe in unserem Körper.

Dentin: direkt unter dem Zahnschmelz liegt das Dentin, das eine etwas schwächere Struktur und auch eine gelblichere Farbe hat. Wenn Karies durch den Zahnschmelz bis zum Dentin vordringt, kann es angegriffen werden.


Wurzel und Wurzelkanal: Die Zähne sind über eine Wurzel mit dem Kieferknochen verbunden. Diese Wurzel nimmt etwa zwei Drittel des gesamten Zahns ein und besteht aus Dentin. Die Wurzel mit zwei Wurzelkanälen enthält das Zahnmark (Pulpa), ein Weichgewebe mit Nerven und Blutgefäßen. Wenn Karies mit der Pulpa in Berührung kommt, entstehen Zahnschmerzen.

Wie entsteht Karies?

Der Mensch ist ein Allesesser (Fleisch und Gemüse). Nach dem Verzehr von Nahrung bleiben immer einige Speisereste im Mund zurück. In Verbindung mit Speichel und Bakterien bildet sich eine Schicht, die besser als Plaque bekannt ist. Diese Schicht ist klebrig und fast unsichtbar. Sie befindet sich überall auf und zwischen den Zähnen. Die Bakterien im Zahnbelag, die sich gerne von zuckerhaltigen Lebensmitteln ernähren, produzieren Säuren, die den Zahnschmelz angreifen können. Die Säuren lösen den Zahnschmelz sozusagen langsam auf; dies wird als Demineralisierung bezeichnet.

Die Auflösung des Zahnschmelzes wird noch nicht direkt als Karies bezeichnet, sondern als Erosion. Die Erosion ist auf dem Zahn als weißer, stumpfer Fleck sichtbar, der sich langsam leicht verfärben kann. Der Zahnschmelz wird an dieser Stelle immer schwächer, dann bröckelt er ab und es entsteht ein Loch im Dentin. In diesem Bereich sammeln sich dann Bakterien. Dentin besteht aus organischem Material, das Bakterien sehr schmackhaft finden und auch direkt verzehren können. Letztendlich verrottet der Zahn oder Backenzahn auf diese Weise.


Der Beginn der Karies ist grundsätzlich schmerzlos, weshalb sie nicht rechtzeitig bemerkt wird. Erst in einem späteren Stadium kommt es zu Temperaturempfindlichkeit und einem stechenden Schmerz beim Verzehr von Süßigkeiten. Wenn die Karies schließlich den Zahnnerv erreicht, werden die Schmerzen dauerhaft stark und eine Schmerzlinderung ist in der Regel notwendig. Wenn die Schmerzlinderung nicht ausreicht, muss der Nerv durch eine Wurzelbehandlung entfernt werden.

Behandlung

Grundsätzlich beginnt die Behandlung von Karies mit der Vorbeugung, d.h. die Entfernung von Plaque ist notwendig und eine gute Mundhygiene ist ein Muss. Das Putzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta ist hier sinnvoll. Fluorid schützt die Zähne vor Säure. Es ermöglicht dem Zahnschmelz, einen etwas niedrigeren PH-Wert zu vertragen. Vorhandene Löcher sollten von einem Zahnarzt aufgebohrt und gefüllt werden. In Deutschland wird dies jetzt mit Komposit gemacht, einem Füllstoff, der aus Kunstharz und Glas oder Quarz besteht.

Tipps zur Vorbeugung von Karies

  • Putzen Sie zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta
  • Essen Sie so wenig zuckerhaltige Produkte wie möglich
  • Mindestens einmal täglich Zahnseide und/oder Zahnbürste benutzen
  • Kauen Sie nach den Mahlzeiten mindestens 20 Minuten lang einen zuckerfreien Kaugummi. Dies fördert die Speichelbildung und hilft neben der Neutralisierung der Säure auch bei der Produktion neuer Mineralien.

Wichtiges zum Schluss

Wenn Sie Fragen zu Zahnproblemen haben, wenden Sie sich an Ihren Zahnarzt oder eine Mundhygienikerin. Bei Fragen zur Schmerzlinderung können Sie sich jederzeit an Ihren Apotheker wenden.

Karies, Plaque, Zahnfäule, Infektionskrankheiten, Wurzelbehandlung
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