Die HPV-Impfung (Humanes Papillomavirus)
Leestijd: 4 minutenSeit 2007 erhalten Mädchen mit Jahr ihres 9. Lebensjahres eine Einladung zur HPV-Impfung. Seit 2018 erhalten auch Jungen im gleichen Alter eine Einladung zur HPV Imfung. Diese Impfung, die einen Schutz gegen eine chronische HPV-Infektion bietet, besteht aus zwei Impfungen. Diese Impfungen werden im Abstand von sechs Monaten verabreicht. Die HPV-Impfung ist mittlerweile ein Teil des Standardimpfprogramms geworden. Jugendlichen, mit einem Alter von 15 Jahren, die noch nicht geimpftt wurden, wird empfohlen, diese Impfung noch vor dem 18. Lebensjahr nachzuholen.
In Deutschland etwa 6.250 Frauen und rund 1.600 Männer an Krebs, der durch eine HPV-Infektion verursacht wurde. Bei Frauen kommt es jährlich zu rund 4.600 neuen Krebserkrankungen am Gebärmutterhals, pro Jahr versterben etwa 1.500 Frauen daran.(Quelle: impfen-info.de)
Warum ist eine HPV-Impfung notwendig?
HPV - die Abkürzung steht für Humanes Papillomavirus - ist ein Virus, das eine Reihe von Krebsarten verursachen kann, darunter auch Gebärmutterhalskrebs. Acht von zehn Menschen werden im Laufe ihres Lebens mehrmals mit diesem Virus infiziert. Normalerweise wird man davon nicht krank und merkt die Infektion nicht einmal. Wenn Sie sich jedoch mit dem Virus infiziert haben, sind Sie selbst ansteckend und können daher andere anstecken, ohne es zu wissen.
In den meisten Fällen wird das HPV-Virus durch das körpereigene Immunsystem unschädlich gemacht. Aber leider geschieht dies nicht immer. Manchmal - bei 10 bis 20 Prozent der Infizierten - dringt das Virus in gesunde Zellen ein und verändert sie, indem es sie schädigt. Wenn viele Zellen geschädigt werden, kann sich dies schließlich zu einer Form von Krebs entwickeln. Es gibt mehr als 200 verschiedene Typen des HPV-Virus. Nicht alle von ihnen sind gefährlich oder verursachen Krebs. Es sind vor allem die HPV-Typen 16 und 18, die für die Entstehung von Krebs verantwortlich sind. Fast alle Frauen und Männer stecken sich im Laufe ihres Lebens mindestens einmal mit HPV an. Eine Infektion tritt jedoch am häufigsten bei jungen Menschen bis zum Alter von 25 Jahren auf.
Grundsätzlich wird ein HPV-Virus von Mensch zu Mensch durch Geschlechtsverkehr übertragen. Aber nicht nur durch Geschlechtsverkehr, sondern auch durch Oralverkehr oder durch Berühren der Hände oder der Haut. Das Virus kann auf diese Weise den Gebärmutterhals, aber auch die Geschlechtsorgane und/oder die Mund- und Rachenhöhle infizieren. Diese Infektion kann sich schließlich zu Krebs entwickeln. Dabei handelt es sich um Gebärmutterhalskrebs, Scheidenkrebs, Schamlippenkrebs, Anuskrebs, Peniskrebs und Krebs in der Mund- und Rachenhöhle.
Es gibt auch Typen des HPV-Virus, die keinen Krebs, sondern Genitalwarzen verursachen. Diese rosa-roten oder gräulich-weißen Warzen treten oft in Gruppen auf und sehen aus wie kleine Blumenkohlblüten. Zu den Beschwerden gehören häufig Juckreiz, Schmerzen oder ein brennendes Gefühl. Eine HPV-Impfung schützt nicht nur gegen verschiedene Arten von Krebs, sondern auch gegen Genitalwarzen.
Was merkt man von einer HPV-Infektion?
Im Allgemeinen merkt man nichts von einer HPV-Infektion, da der Körper das Virus innerhalb von ein bis zwei Jahren ausscheidet. Falls doch Symptome auftreten, geschieht dies erst Jahre nach der Infektion. Dabei handelt es sich um Beschwerden wie Brennen, Ausfluss, Blutverlust, Schmerzen oder Auffälligkeiten an Schamlippen, Gebärmutterhals, Penis oder Anus (Quelle: KWF).
Da HPV hochgradig ansteckend ist, lässt sich eine Ansteckung mit HPV nicht ohne weiteres verhindern. Die Impfung kann jedoch eine Ansteckung verhindern. Da Geschlechtsverkehr der Übertragungsweg ist, wird die Impfung bereits Kindern im Alter von etwa 9 Jahren angeboten. Es wird davon ausgegangen, dass sie in diesem Alter noch nicht sexuell aktiv sind und daher noch nicht mit dem Virus in Kontakt gekommen sind.
Informationen über mögliche Wechselwirkungen mit Arzneimitteln und dem HPV-Impfstoff erhalten Sie am besten von Ihrem Apotheker.