Der Graue Star
Leestijd: 6 minutenBeim Grauen Star, auch Katarakt genannt, trübt sich die Linse des betroffenen Auges ein, was zu verschwommenem Sehen führt. Das liegt daran, dass das Licht die Netzhaut nicht so gut erreicht, wie es sollte. Bevor wir Ihnen genau erklären, wie der Graue Star entsteht und was man dagegen tun kann, werden wir in diesem Blog zunächst erklären, wie das Auge funktioniert.
Das Auge
Ein Auge ist ein kugelförmiges Sinnesorgan mit einem Durchmesser von etwa 2,3 Zentimetern. Sinnesorgane ermöglichen uns die Wahrnehmung, in diesem Fall das Sehen von Bildern aus der Umgebung. Unsere Augen bestehen größtenteils aus zarten, weichen Geweben. Aus diesem Grund liegen sie zum Schutz der Augen in Augenhöhlen und haben auf der Vorderseite Augenlider und Wimpern.
Jedes Auge besteht aus einer Vielzahl von Gliedern, von denen jedes seine eigene Funktion hat. An der Innenseite des Augenlids und an der Außenseite des Augapfels befindet sich zum Beispiel die Bindehaut. Diese Bindehaut besteht aus Schleimhaut und hat die Aufgabe, das Auge vor äußeren Einflüssen wie Staub, Rauch und Schmutz zu schützen. Die Bindehaut enthält kleine Talgdrüsen - sogenannte Becherzellen -, die Schleim produzieren. Zusammen mit der Tränenflüssigkeit bilden sie den Tränenfilm. Dabei handelt es sich um eine dünne Flüssigkeitsschicht, die die Oberfläche der Hornhaut glatt hält, damit das in das Auge einfallende Licht richtig gebrochen werden kann und wir sehen können. Außerdem verhindert der Tränenfilm ein Austrocknen des Auges.
Unter der Bindehaut liegt das Augenweiß (Sklera), das auch als harte Schale des Auges bezeichnet wird. Das Augenweiß ist an der Vorderseite des Auges etwas stärker gewölbt. Dieser Teil ist durchsichtig und wird Hornhaut (Cornea) genannt. Die Hornhaut wiederum besteht aus fünf verschiedenen Schichten voller Nervenfasern und ist insgesamt etwa einen halben Millimeter dick. Sie hat zwei Funktionen: Sie bildet eine Barriere zwischen der Außenwelt und dem Auge und lässt Licht hindurch. Da die Hornhaut eine Wölbung hat, wirkt sie auch direkt als eine Art Linse, die doppelt so stark ist wie die eigentliche Augenlinse.
Hinter der Hornhaut liegt die Iris, die Regenbogenhaut. Die Iris ist für die Farbe unserer Augen verantwortlich. Die Menge des Pigments in den Pigmentzellen der Iris bestimmt die genaue Farbe. Braune Augen haben viel Pigment, blaue Augen viel weniger. Die Augenfarbe ist vererbt, man kann sie nicht ändern. Die Iris steuert die Lichtmenge, die in das Auge eintritt. Das Licht tritt durch die Pupille ein, eine Öffnung in der Mitte des Auges. Diese Pupille verändert ihre Größe in Abhängigkeit von der Lichtmenge. Zwei Muskeln, ein Schließmuskel und ein Radialmuskel, in der Iris sind dafür verantwortlich. Die Pupillengröße kann sich auch unter dem Einfluss von Emotionen verändern; wenn wir etwas mögen, werden unsere Pupillen größer, und dies geschieht auch, wenn wir uns vor etwas fürchten.
Auf die Pupille folgt im Auge die Augenlinse, die ihre Form verändern kann (flacher und konvex), so dass wir sowohl in der Nähe als auch in der Ferne gut sehen können. Durch die Augenlinse fällt das Licht auf die Netzhaut, die im hinteren Teil des Auges liegt. Die Netzhaut enthält zwei Arten von lichtempfindlichen Zellen: die Zapfen und die Stäbchen. Diese Zellen wandeln Licht in Signale um, die über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet werden, wo sie zu den Bildern verarbeitet werden, die wir sehen.
Grauer Star
Wenn Sie also einen Grauen Star haben, leiden Sie unter einer getrübten Linse. Eine Trübung bedeutet, dass das Licht die Netzhaut nicht gut genug erreichen kann, was zu einer unscharfen Sicht der Betroffenen führt. Diese Trübung wird durch eine Verklumpung von Proteinen in der Augenlinse verursacht und ist normalerweise eine normale Folge des Alterungsprozesses. Eine trübe Linse kann auch durch bestimmte Medikamente, eine Stoffwechselstörung oder eine andere Krankheit verursacht werden.
Der Graue Star entsteht nicht über Nacht. Es handelt sich um einen relativ langsamen Prozess, der anfangs nicht wirklich spürbar ist. Irgendwann wird die Sicht jedoch zunehmend unscharf und Farben werden immer weniger deutlich wahrgenommen. Doppeltsehen tritt auch auf, wenn man ein Auge schließt, und die meisten Menschen mit Grauem Star sehen besonders schlecht in der Dunkelheit. Der Graue Star führt zu einer Sehbehinderung, aber nicht zur völligen Erblindung.
Was kann man gegen den Grauen Star tun?
Der Graue Star kann nur durch eine Operation behoben werden; es gibt keine Medikamente, die die Symptome lindern können. Bei der Operation wird die trübe Linse durch eine maßgefertigte Kunststofflinse mit der richtigen Stärke ersetzt. Dazu wird unter lokaler Betäubung mit Augentropfen ein kleiner Schnitt von zwei bis drei Millimetern in das Auge gesetzt. Dabei wird die trübe Linse zunächst zerkleinert und dann abgesaugt. Durch denselben Schnitt wird dann eine faltbare Kunstlinse in das Auge eingesetzt. Diese Linse entfaltet sich von selbst und haftet auch von selbst. Der kleine Einschnitt im Auge heilt leicht ab. Ein Augenarzt, der eine Kataraktoperation durchführt, wird niemals zwei Augen gleichzeitig operieren, um Sehstörungen zu vermeiden.
Wenn Sie Fragen zum Grauen Star oder seiner Behandlung haben, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt.