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29 april 2024

Das MRSA-Bakterium

Leestijd: 5 minuten

Das MRSA-Bakterium (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), auch Krankenhausbakterium genannt, ist ein Bakterium, das schwer mit Antibiotika zu behandeln ist. Der Name MRSA verweist speziell auf das Antibiotikum Meticillin, aber es hat sich schon vor Jahren herausgestellt, dass dieser Staphylococcus unempfindlich gegen viele andere Arten von Antibiotika ist als nur gegen die mit Meticillin verwandten. Eine durch MRSA verursachte Infektion ist sehr schwer zu behandeln. Das MRSA-Bakterium fällt daher in die Kategorie der besonders resistenten Mikroorganismen (BRMO).

Es ist möglich, das Bakterium in sich zu tragen, ohne sich dessen bewusst zu sein und daher auch nicht zu erkranken. Man ist dann nur Träger und wenn man ansonsten gesund ist, hat dies keine Folgen für den Körper. Wenn Sie allerdings krank oder geschwächt sind, können Symptome auftreten. Sie können z. B. eine Wundinfektion oder eine Lungenentzündung bekommen. Wenn Sie im Krankenhaus liegen und das MRSA-Bakterium in sich tragen, können Sie es an andere Patienten weitergeben, die ihrerseits erkranken können.


Antibiotika

Eine durch Bakterien verursachte Infektion kann grundsätzlich mit Antibiotika behandelt werden. Ein Antibiotikum ist ein Medikament, das ursprünglich aus Bakterien oder Pilzen stammt, heute aber auch synthetisch hergestellt wird. Es gibt viele verschiedene Arten von Antibiotika, die verwendet werden können. Das erste Antibiotikum, das bekannt wurde, war Penicillin. Es wurde 1928 zufällig von dem britischen Arzt Alexander Flemming entdeckt, der eigentlich auf der Suche nach etwas anderem war. Es gibt zwei Arten von Antibiotika: die bakteriziden - die bakterientötenden - und die bakteriostatischen - die bakteriellen Hemmstoffe. Letztere hindern ein Bakterium daran, sich zu teilen, wodurch die Population ausstirbt.

Im Falle der MRSA-Bakterien ist dieses Bakterium resistent (unempfindlich) gegen Antibiotika geworden. Dies geschah durch eine anhaltende Verwendung derselben Arten von Antibiotika, gegen die sich das Bakterium sozusagen zu schützen begann. Es hat seine Struktur so verändert, dass ein Antibiotikum nicht mehr wirkt. Resistenzen entstehen nicht nur durch häufigen Gebrauch, sondern auch durch den Missbrauch von Antibiotika. Dies kann z. B. durch die Einnahme von Antibiotika geschehen, wenn sie nicht notwendig ist, aber auch durch das vorzeitige Beenden einer Antibiotikakur. Wird eine Antibiotikakur nicht vollständig abgeschlossen, können Bakterien überleben und sich dann auf eine etwas andere Art vermehren, so dass sie beim nächsten Mal gegen das Antibiotikum immun sind.

Zurück zu den MRSA-Bakterien, denn warum steht gerade dieses Bakterium im Mittelpunkt des Interesses? MRSA ist ein Bakterium, das schwer zu behandeln ist, weil es resistent ist. Wenn man MRSA hat und krank ist, verursacht das oft Probleme. Vor allem in Krankenhäusern und Pflegeheimen, wo die Menschen im Allgemeinen sehr anfällig sind. Jemand, der das MRSA-Bakterium in sich trägt, kann sehr leicht andere Menschen anstecken.

Eine MRSA-Infektion


Die Infektion erfolgt hauptsächlich durch Hautkontakt, manchmal aber auch durch eingeatmete Hautschuppen. Die Bakterien können auch durch verschiedene Tierarten auf den Menschen übertragen werden. Vor allem durch Schweine, Kälber und Masthähnchen. In Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern, werden Anstrengungen unternommen, um die Verbreitung von MRSA in Gesundheitseinrichtungen zu verhindern. Wenn Sie, aus welchem Grund auch immer, in ein Krankenhaus eingeliefert werden, werden Ihnen immer einige Standardfragen gestellt:

  • Waren Sie kurz vor der Aufnahme in einem Krankenhaus im Ausland?
  • Sind Sie oder waren Sie kürzlich in Kontakt mit lebenden Schweinen, Kälbern und/oder Masthähnchen?
  • Wohnen Sie auf einem Bauernhof, auf dem diese Tiere gehalten werden?

Wenn eine oder mehrere Fragen mit Ja beantwortet werden, wird ein MRSA-Test durchgeführt, um festzustellen, ob das MRSA-Bakterium vorhanden ist. Ist dies der Fall, werden während des Krankenhausaufenthalts besondere Maßnahmen ergriffen. Welche das sind, hängt von der Art des MRSA-Bakteriums ab. Die Maßnahmen bei einem MRSA aus der Tierhaltung sind weniger streng als bei einer Infektion in einem ausländischen Krankenhaus. Bei letzterem wird die Person in Isolation betreut, und das Krankenhauspersonal trägt neben Schürze und Handschuhen auch eine Maske und eine Haube. Besucher sollten sich beim Verlassen des Krankenhauses gründlich die Hände desinfizieren.

Wenn Sie nach Bekanntwerden der MRSA-Infektion von einem Physiotherapeuten oder einer Gemeindeschwester behandelt werden, ist es wichtig, dass Sie mitteilen, dass Sie MRSA-positiv sind, damit auch sie entsprechende Maßnahmen ergreifen können.

Wenn Sie Fragen zu MRSA haben, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt. Bei Fragen zu Antibiotika wenden Sie sich an Ihren Apotheker.

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