Myome
Leestijd: 5 minutenMyome sind gutartige Wucherungen aus Muskelzellen in der Muskelschicht derGebärmutter (Uterus). Eine Gebärmutter, lateinisch uterus, ist im Normalzustand etwa birnengroß und liegt nur bei Frauen, in der Beckenhöhle zwischen der Blase und dem Enddarm. Die Gebärmutter besteht aus zwei Teilen: dem Gebärmutterkörper und dem Gebärmutterhals. Im Gebärmutterkörper, der über die Eileiter mit den Eierstöcken verbunden ist, kann sich eine befruchtete Eizelle einnisten und zu einem Baby heranreifen.
Der Gebärmutterkörper besteht aus drei Schichten von Muskelgewebe. Die äußere Schicht besteht aus glattem Muskelgewebe und dient dazu, das Kind während der Geburt auszutreiben. Die zweite Schicht enthält sowohl Muskelgewebe als auch Blutgefäße und die dritte Schicht besteht aus ringförmigem Muskelgewebe. Die innerste Schicht des Körpers ist die Gebärmutterschleimhaut, auch Endometrium genannt.
Ein Myom kann sowohl an der Außenseite der Gebärmutter als auch an der Innenseite wachsen. Darüber hinaus kann es auch innerhalb der Wand selbst wachsen. Die Größe variiert zwischen einigen Millimetern und bis zu zehn Zentimetern. Bislang ist nicht bekannt, warum sich Mynome bilden. Man weiß aber, dass sie unter dem Einfluss weiblicher Hormone (Östrogen und Progesteron) entstehen, da diese das Wachstum anregen.
Myome sind weit verbreitet. Etwa 20-30 % der Frauen haben ein oder mehrere Myome. Bei Frauen mit afrikanischem Hintergrund sind es sogar 60 %. Wenn ein Mynom nicht zu groß ist, hat es oft keine oder nur geringe Symptome. Daher wird ein Mynom häufig durch Zufall entdeckt. Treten Symptome auf, handelt es sich meist um starke Blutungen während der Menstruation und starke Menstruationsschmerzen. Manchmal kommen noch ein drückendes Gefühl im Unterleib, Schmerzen im unteren Rücken und manchmal auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr hinzu.
Ein Myom ist fast immer gutartig, und wenn es nur wenige Symptome gibt, muss keine Behandlung erfolgen. Sind die Symptome stark ausgeprägt, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. So können Mynome beispielsweise mit Medikamenten behandelt werden, und auch eine Embolisation oder eine Operation ist möglich.
Medikamentöse Behandlung
Bei der medikamentösen Behandlung hat man die Wahl mit oder ohne Hormone zu behandeln. Im Allgemeinen bleibt bei einer medikamentösen Behandlung das Myom bestehen, aber der Blutverlust und die Schmerzen nehmen ab. Wenn die Medikamente abgesetzt werden, kehren die Symptome häufig zurück.
Zu den Medikamenten ohne Hormone gehören: NSAIDs (nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente) wie Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen. Tranexamsäure, ein Medikament, das die Blutgerinnung beschleunigt und so den Blutverlust verringert. Wenn ein erhöhtes Thromboserisiko besteht, wird dieses Medikament nicht verschrieben.
Medikamente mit Hormonen sind: die Antibabypille, Progesteronpräparate wie die Irene-Spirale und GnRH-Analoga. Letztere sind Medikamente, die die Eierstöcke daran hindern, Hormone zu produzieren. Bei der Anwendung von GnRH-Analoga, die per Injektion verabreicht werden, wird die Menopause künstlich herbeigeführt. Diese verschwinden wieder, wenn die Injektion abgesetzt wird.
Wenn die medikamentöse Behandlung nicht ausreichend hilft oder das Myom so groß ist, dass mehrere Symptome auftreten, kann eine Operation erwogen werden. Dabei kann entweder das Myom oder die gesamte Gebärmutter entfernt werden. In einigen Fällen kann ein Myom auch verödet werden. Bei der Verödung werden kleine Spiralen, so genannte Coils, in einige Blutgefäße der Gebärmutter eingesetzt. Dies geschieht unter örtlicher Betäubung über eine Vene in der Leiste. Dieser Eingriff wird immer von einem Radiologen durchgeführt. Danach sind für einige Tage Schmerzmittel erforderlich. Der Grund dafür ist, dass das Gewebe des Myoms nicht mehr durchblutet wird und dadurch abstirbt. Die Verödung (Embolisation) wird nur durchgeführt, wenn kein Kinderwunsch mehr besteht.
Wenn Sie mehr über Myome wissen möchten, können Sie Ihren Hausarzt oder Ihren Gynäkologen fragen. Weitere Informationen über Medikamente erhalten Sie von Ihrem Apotheker.