Masern

Masern ist eine der ansteckendsten Krankheiten der Welt. Sie ist daher die Krankheit, die weltweit die höchste Kindersterblichkeit verursacht.

In Deutschland kommt es immer wieder zu Masernausbrüchen. Weniger als 95 Prozent der Bevölkerung geimpft sind (Experten gehen davon aus, dass sich die Masern nicht ausbreiten können, wenn mehr als 95 Prozent der Bürger eine Immunität gegen Masern durch Impfung oder durch eine durchgemachte Erkrankung haben). Bisher wurde nur bei Schulanfängern in einzelnen Bundesländern eine Impfquote von 95 Prozent für beide Impfungen erreicht( Quelle: Bundesministerium für Gesundheit)

Masern (Morbilli) werden durch ein Virus verursacht. Dieses Masernvirus ist hoch ansteckend. Es wird durch Schleim und Speichel übertragen, da sich das Virus zuerst in den Nasenschleimhäuten festsetzt. Daher beginnt die Krankheit in der Regel mit Symptomen, die an eine schwere Grippe oder Erkältung erinnern, mit Fieber, Husten, laufender Nase und manchmal entzündeten Augen. Dann setzt das körpereigene Immunsystem mit der Produktion von Lymphozyten ein, speziellen weißen Blutkörperchen, die ihrerseits mit dem Virus infiziert werden. Diese infizierten Lymphozyten gelangen in den Blutkreislauf, woraufhin purpurrote Flecken auf der Haut erscheinen.

Die Flecken beginnen immer hinter den Ohren und breiten sich schließlich über das Gesicht auf den ganzen Körper aus. Schon vor ihrem Auftreten sind kleine weiße Flecken auf der Mundschleimhaut sichtbar. Diese weißen Flecken werden Koplik-Flecken genannt. Das Auftreten von immer mehr Flecken auf der Haut, die in einheitliche rote Flecken übergehen, wird von einer zweiten Runde hohen Fiebers begleitet.

Normalerweise heilen die Masern innerhalb von etwa 10 Tagen ab, da das Immunsystem des Kindes bis dahin genügend Antikörper gebildet hat. Aber in einigen Fällen wird ein Kind mit Masern sehr krank und es treten Komplikationen wie Lungenentzündung oder Hirnhautentzündung auf, die manchmal zum Tod führen. Eine Masern-Infektion kann auch zu einem Mangel an Blutplättchen führen, und sehr gelegentlich tritt eine seltene Form der Enzephalitis auf. Diese Entzündungen treten erst etwa sieben Jahre nach einer durchgemachten Maserninfektion auf und führen dazu, dass ein Mensch zunächst behindert wird und dann stirbt. Nach dem Ausheilen vom Masernvirus bleibt das Immunsystem noch mehrere Jahre lang weniger aktiv. Dies macht den Menschen für längere Zeit anfälliger für Infektionen durch andere Viren oder Bakterien.

Impfschutz Masern

Kinder können durch eine zweimalige Impfung wirksam gegen Masern geschützt werden.Die 1. Impfung sollte im Alter von 11 Monaten und die 2. Impfung im Alter von 15 Monaten erfolgen, mit einem Mindestabstand von 4 Wochen.

Auf der Internetseite von impfen-info.de finden Sie die nachfolgenden Informationen: Beim Impfstoff gegen Masern handelt es sich um Lebendimpfstoff. Für die Impfung gegen Masern wird Kombinationsimpfstoff verwendet, mit dem gleichzeitig auch gegen Mumps und Röteln (MMR-Impfstoff) sowie gegebenenfalls gegen Windpocken (MMRV-Impfstoff) geimpft wird. Die 1. Impfung sollte mit MMR-Impfstoff erfolgen und für eine zusätzliche Windpocken-Impfung sollte Einzelimpfstoff verwendet werden, da bei der Verwendung von MMRV-Impfstoff zur Erstimpfung das Risiko für Fieberkrämpfe leicht erhöht ist. Für die 2. Impfung kann auch MMRV-Impfstoff verabreicht werden.Versäumte Impfungen sollten so bald wie möglich nachgeholt werden.

Was genau ist eigentlich ein Impfstoff?

Der Name Impfstoff leitet sich von der lateinischen Bezeichnung Vaccinia ab, dem medizinischen Namen für Kuhpockenvirus. Im 18. Jahrhundert entdeckte man, dass Menschen durch die Infektion mit einer kleinen Menge des Kuhpockenvirus eine Resistenz gegen das Pockenvirus erlangten. Ein Impfstoff besteht aus drei Komponenten: Wirkstoffe, Adjuvantien und eine kleine Menge an Rückständen. Die Wirkstoffe im Masernimpfstoff sind lebende, proliferierte Viren. Sie wurden einer speziellen Behandlung unterzogen, damit sie nach der Impfung nur eine leichte Infektion verursachen. Sie bewirken, dass das Immunsystem anspringt und Antikörper bildet, die lebenslang vor Masern schützen.

Wenn Sie mit einem Baby im Alter zwischen sechs und 14 Monaten im Ausland Urlaub machen, sollten Sie vorsichtig sein. In vielen Ländern gibt es Masern. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Hausarzt, ob Ihr Kind eine Frühimpfung gegen Masern erhalten kann.

Wenn Sie mehr über Masern und das Ansteckungsrisiko wissen wollen, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt. Bei Fragen zu Arzneimitteln wenden Sie sich an Ihren Apotheker.