Keuchhusten und die Impfung ab der 28. Schwangerschaftswoche
Leestijd: 4 minutenDer Keuchhusten (Pertussis) wird durch ein Bakterium verursacht: Bordetella pertussis. Diese Erkrankung, die sich unter anderem durch einen markanten bellenden Husten bemerkbar macht, ist vor allem für Säuglinge sehr gefährlich. Durch den anhaltenden starken Husten ist ein Baby schnell erschöpft, so dass es kaum oder gar nicht mehr trinkt. Der häufige Husten führt außerdem zu Sauerstoffmangel, was wiederum zu Hirnschäden führen kann.
In seltenen Fällen tritt Keuchhusten ohne den charakteristischen Husten, aber mit häufigen Atemaussetzern auf. Das führt dazu, dass das Baby blau anläuft. Säuglinge mit Keuchhusten müssen häufig im Krankenhaus behandelt werden. Im Durchschnitt werden jedes Jahr etwa 170 Kinder eingeliefert. In einem Einzelfall verstirbt ein Baby an Keuchhusten.
Keuchhusten ist hochgradig ansteckend und wird durch das Einatmen winziger Tröpfchen, die die Bakterien enthalten, übertragen. Die Ansteckungsfähigkeit hält etwa drei Wochen an, wenn die ersten Hustenanfälle aufgetreten sind. Die Hustenanfälle können dann noch monatelang andauern. Gegen Keuchhusten wird seit 1954 geimpft, also noch vor Beginn des Impfprogramms.
Obwohl die Keuchhustenimpfung im Rahmen des Impfprogramms Standard ist, ist der Keuchhusten in unserem Land nie ganz verschwunden. Der Grund dafür ist, dass das Keuchhustenbakterium dazu neigt, seine Struktur zu verändern und das Immunsystem bei der Abwehr zu verwirren. Der Impfstoff wird daher regelmäßig aktualisiert.
Impfung ab der 28. Schwangerschaftswoche
Keuchhusten ist für Säuglinge besonders gefährlich. Um Neugeborene vor Keuchhusten zu schützen, wird schwangeren Frauen derzeit eine Keuchhustenimpfung angeboten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Schwangeren einmalig eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) im letzten Schwangerschaftsdrittel ab der 28.Schwangerschaftswoche.
Diese Impfung, die während der Schwangerschaft verabreicht wird, schützt das Neugeborene durch die von der Mutter nach der Impfung gebildeten Antikörper. Diese Antikörper gelangen über die Nabelschnur zum Baby und bleiben noch mehrere Monate nach der Geburt aktiv.
Drei und fünf Monate nach der Geburt erhalten die Säuglinge dann selbst eine Injektion. Der Keuchhustenimpfstoff ist Bestandteil des Kombinationsimpfstoffs DTP - Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus.
Keuchhusten kann in einigen Fällen mit Antibiotika bekämpft werden, aber das funktioniert nicht immer. Ihr Hausarzt kann Ihnen die richtigen Informationen dazu geben.
Woran erkennt man Keuchhusten?
Zu Beginn ist Keuchhusten in der Regel ein gewöhnlicher Schnupfen, aber nach ein bis zwei Wochen beginnt der Patient zu husten. Dieser Husten wird immer heftiger, vor allem nachts. Er klingt oft bellend und es wird jede Menge Schleim abgehustet. Auf den Husten folgt oft ein keuchender Atem und in einigen Fällen auch Erbrechen. Manchmal geht Keuchhusten in eine Lungenentzündung über. Menschen, die geimpft sind und trotzdem an Keuchhusten erkranken, husten oft über einen längeren Zeitraum.
Wenn Sie Fragen zu Keuchhusten haben, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt. Wenn Ihr Kind Keuchhusten hat, sollten Sie es unbedingt in der Kita oder in der Schule melden.