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01 augustus 2023

Eine Lebensmittelinfektion oder Lebensmittelvergiftung

Leestijd: 7 minuten

Viele von uns haben sich mindestens einmal oder mehrmals eine Lebensmittelinfektion oder Lebensmittelvergiftung zugezogen. Eine Magen-Darm-Infektion, verursacht durch das Trinken von verunreinigtem Wasser oder den Verzehr von Lebensmitteln, die mit einem Bakterium oder einem Pilz verunreinigt sind. Umgangssprachlich spricht man eigentlich immer von einer Lebensmittelvergiftung, aber oft handelt es sich nicht um eine Vergiftung, sondern um eine Infektion. Eine Vergiftung liegt nämlich nur dann vor, wenn die Symptome durch Giftstoffe verursacht werden, die von Bakterien oder Pilzen produziert werden. Bei einer Lebensmittelinfektion hingegen handelt es sich um eine Verunreinigung durch die Bakterien selbst oder durch ein Virus.

In den meisten Fällen sind Bakterien der Verursacher einer Magen-Darm-Infektion. Eigentlich sind Bakterien immer in und auf unseren Lebensmitteln vorhanden, vor allem wenn sie tierische Proteine enthalten. Vor allem in Eiern und in Huhn, Rind- und Schweinefleisch. Im Allgemeinen sind sie harmlos, können aber unter bestimmten Umständen gefährlich werden, wenn sie sich z. B. durch Hitze stark vermehren. Dabei handelt es sich oft um Salmonellen oder E-coli-Bakterien.

Salmonellen und E-coli


Salmonella enterica - wovon es mehr als 2.500 Varianten gibt - ist ein Bakterium, das sich normalerweise nicht in der Darmflora des Menschen befindet, sondern in der von Geflügel, Schweinen und Rindern sowie in der von Haustieren. Wenn das Bakterium bei der Lebensmittelzubereitung nicht abgetötet wird, kann es erhebliche Symptome verursachen. E-coli kommt natürlich in unserem Darm vor. Dort leistet dieses Bakterium sogar nützliche Arbeit, zum Beispiel hilft es bei der Verdauung unserer Nahrung und produziert Vitamin K, das für die Blutgerinnung benötigt wird. Es gibt viele dieser Bakterien; etwa zehn Milliarden von ihnen verlassen unseren Körper täglich über den Darmtrakt. Solange sie im Darm aktiv sind, können sie keinen Schaden anrichten. Anders sieht es aus, wenn sie an anderen Stellen im Körper gelandet sind. Wenn wir zum Beispiel verunreinigtes Wasser trinken, das Fäkalien enthält, können wir auch an E-coli-Bakterien erkranken.

Wenn man an einem Virus erkrankt, wurde es in der Regel über Lebensmittel von jemandem übertragen, der bereits mit dem Virus infiziert war.

Schimmelpilze und Algen

In manchen Fällen kann eine Lebensmittelvergiftung durch einen Schimmelpilz oder eine Alge verursacht werden. Es gibt eine Reihe von Schimmelpilzen, die Toxine (so genannte Mykotoxine) produzieren, die in Produkte eindringen können. Ein Beispiel sind die vom Schimmelpilz Aspergillus produzierten Aflatoxine, die sich in Erdnüssen ansiedeln. Auch Algen können bei warmem Wetter Toxine produzieren, die von Schalentieren, insbesondere Muscheln, aufgenommen werden. Bei einer Muschelvergiftung treten häufig starke Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. Manchmal können sogar Lähmungserscheinungen auftreten.

Botulismus

Eine sehr ernste, aber gottlob sehr seltene Form der Lebensmittelvergiftung ist der Botulismus, der durch das Bakterium Clostridium botulinum verursacht wird. Das erste Symptom, das zwischen 12 und 36 Stunden nach der Infektion auftritt, ist eine plötzliche Müdigkeit, begleitet von Schwindel und Mundtrockenheit. Danach folgen Symptome wie Schluckbeschwerden, verschwommenes Sehen und zunehmende Muskelschwäche. Botulismus gehört zwar zu den Lebensmittelvergiftungen, verursacht aber keine Bauchbeschwerden oder Durchfall. Bei Botulismus sind sofortige medizinische Maßnahmen erforderlich.

Die Symptome

Symptome einer Vergiftung und einer Infektion treten recht plötzlich zwischen drei Stunden und drei Tagen nach dem Verzehr kontaminierter Lebensmittel auf. Normalerweise sind Erbrechen, Durchfall und starke Bauchschmerzen die häufigsten Symptome. Manchmal treten auch Kopfschmerzen und Fieber auf, außerdem besteht ein allgemeines Krankheitsgefühl. Im Allgemeinen halten die Symptome nicht länger als 24 Stunden an. Wenn die Symptome länger als ein paar Tage andauern oder bei Lähmungen oder blutigem Durchfall empfiehlt es sich, den Hausarzt aufzusuchen.

Im Prinzip kann man nicht viel mehr tun, als die Symptome einfach abklingen zu lassen; sie sollten von selbst wieder verschwinden. Es gibt Medikamente gegen Übelkeit und Durchfall, aber sie behandeln im Grunde nur die Symptome. Loperamid, ein Durchfallhemmer, sollte bei blutigem Durchfall auf keinen Fall eingesetzt werden. Bei Austrocknungserscheinungen aufgrund von Erbrechen und Durchfall ist es beispielsweise sinnvoll, ORS (Oral Rehydration Salts) zu verwenden. Es handelt sich dabei um eine Salz- und Mineralienlösung, die den Salz- und Flüssigkeitshaushalt wieder ausgleicht.

Tipps um eine Infektion zu vermeiden


Eine Lebensmittelinfektion oder -vergiftung lässt sich leider nicht immer verhindern, da insbesondere Giftstoffe nicht sichtbar sind und keinen Geschmack haben. Häufig ist ein Produkt auch nicht verdorben und daher bemerkt man eine Verunreinigung nicht. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die das Risiko reduzieren können:

  • Lassen Sie Lebensmittel nicht bei Zimmertemperatur stehen, da sich Bakterien dann schnell vermehren.
  • Lassen Sie die Temperatur in Ihrem Kühlschrank nicht unter 7º C fallen: Ideal sind 4 bis 5 Grad.
  • Vermeiden Sie den Kontakt zwischen rohem und zubereitetem Fleisch (z. B. beim Grillen).
  • Waschen Sie sich sehr regelmäßig die Hände.
  • Arbeiten Sie immer hygienisch und verwenden Sie unterschiedliche Schneidebretter, Messer und Geschirr.
  • Tauen Sie Fleisch niemals bei Zimmertemperatur oder auf der Heizung auf.
  • Kochen Sie nicht für andere, wenn Sie selbst an Durchfall erkrankt sind.

Wenn Sie Fragen zu einer Lebensmittelinfektion oder Lebensmittelvergiftung haben, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt. Für Informationen über Medikamente wenden Sie sich an Ihren Apotheker.

Lebensmittelinfektion, Magen-Darm-Grippe, Lebensmittelvergiftung, Salmonellen, Botulismus
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