Das Karpaltunnelsyndrom (CTS)
Leestijd: 5 minutenDas Karpaltunnelsyndrom (CTS) ist eine weit verbreitete Erkrankung, die Unbehagen und Schmerzen in den Händen und Handgelenken verursacht. Es tritt auf, wenn der Nervus medianus, auch bekannt als Nervus metacarpalis, einer der wichtigsten Armnerven, auf der Höhe des Handgelenks eingeklemmt wird. Dieser Nerv, der für die Empfindung und das Gefühl in Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und der Hälfte des Ringfingers sorgt, verläuft zusammen mit neun Bänder der Beugesehne durch einen Tunnel. Dieser Tunnel ist unten durch die Handwurzelknochen und oben durch eine Bindegewebsplatte verschlossen. Wenn durch eine Schwellung des Gewebes, zum Beispiel einer oder mehrerer Beugesehnen, der Raum im Tunnel zu klein wird, wird der Nerv eingeklemmt, was zu unangenehmen Beschwerden führt.
Ursachen
Die Ursache für den Ausbruch des CTS ist in vielen Fällen nicht bekannt. Es lassen sich jedoch einige auslösende Faktoren identifizieren, die den Ausbruch der Erkrankung beeinflussen können. So können sich wiederholende (repetitive) Hand- und Handgelenksbewegungen, insbesondere bei Tätigkeiten wie Tippen, Strickarbeiten oder der Verwendung von Handwerkzeugen, ein CTS auslösen. Darüber hinaus sind Verletzungen des Handgelenks, wie ein Bruch oder eine Verstauchung, Schwellungen des Gewebes im Karpaltunnel aufgrund von Entzündungen, wie bei rheumatoider Arthritis, oder hormonelle Veränderungen, wie während der Schwangerschaft oder der Menopause, Auslöser, die zu Symptomen von CTS führen können.
Symptome
Menschen mit CTS leiden häufig unter einer Kombination der folgenden Symptome in den Händen und Handgelenken:
- Kribbeln, Taubheit oder ein brennendes Gefühl, insbesondere im Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und einem Teil des Ringfingers.
- Ein stechender Schmerz in der Handfläche der Hand.
- Verminderte Kraft und Griffigkeit der Hände, was die Verrichtung alltäglicher Aufgaben erschweren kann.
- Schmerzen, die in den Unterarm, den Ellbogen und manchmal in die Schulter ausstrahlen.
- Schmerzen, die nachts und in Ruhe zunehmen. Dies ist häufig der Fall, wenn eine Person mit CTS aufwacht, so dass Schlafstörungen kein unbekanntes Phänomen sind.
Die Diagnose
Ein Arzt kann die Diagnose CTS in der Regel recht einfach durch eine körperliche Untersuchung stellen. Manchmal sind zusätzliche Tests erforderlich, wie Elektromyographie (EMG), Ultraschall und/oder Nervenleitfähigkeitsuntersuchungen. Diese Tests, die in einem Krankenhaus oder Diagnosezentrum durchgeführt werden, helfen bei der Beurteilung der Nervenfunktion und bestätigen somit die Diagnose.
Behandlungsmöglichkeiten
Wenn ein CTS diagnostiziert wird, wird zunächst eine konservative Behandlung mit Ruhe und Vermeidung von Aktivitäten, die die Symptome verschlimmern, verordnet. Häufig wird auch das Tragen einer Handgelenkbandage und spezielle Handübungen empfohlen.
In einigen Fällen können auch Medikamente in Form von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs) wie Ibuprofen, Naproxen oder Diclofenac verschrieben werden. Diese können entweder in Tablettenform oder als Gel auf das Handgelenk aufgetragen werden. Es können auch Kortikosteroid-Injektionen verschrieben werden, um die Entzündung zu verringern und die Schmerzen zu lindern.
Ein Physiotherapeut kann dabei helfen, durch gezielte Übungen die Muskeln und Sehnen in Hand und Handgelenk zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und die Schmerzen zu lindern.
In schweren oder wiederkehrenden Fällen kann eine Operation, die so genannte Karpaltunnelfreigabe, in Betracht gezogen werden. Bei diesem Eingriff wird der Karpaltunnel vergrößert, indem das Bindegewebsdach am oberen Ende des Tunnels durchtrennt wird. Dadurch erhält der Tunnel mehr Platz und der Druck auf den Mittelhandnerv wird verringert.
Obwohl sich das CTS nicht immer vorbeugen lässt, gibt es einige Maßnahmen, die man ergreifen kann, um das Risiko zu senken, z. B. eine gute Körperhaltung bei der Arbeit, regelmäßige Pausen, um die Hände zu dehnen und zu entspannen, und die Vermeidung von sich wiederholenden Bewegungen ohne ausreichende Ruhephasen.