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20 februari 2024

Betablocker

Leestijd: 7 minuten

Von Zeit zu Zeit leidet jeder Mensch unter Stress, und das ist nicht immer falsch. Eigentlich ist Stress eine Funktion des Körpers, um zu gewährleisten, dass man in bestimmten (Not-)Situationen wachsam reagieren kann. Darüber hinaus soll Stress dazu beitragen, dass man besser funktioniert, wenn man etwas leisten muss, zum Beispiel bei einer Prüfung oder einem Vorstellungsgespräch.

Stress wird durch körpereigene Stresshormone verursacht. Wir kennen drei verschiedene Stresshormone: Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol, die alle unterschiedliche Auswirkungen haben. So beeinflusst Cortisol beispielsweise das Immunsystem, die Blutgerinnung und Entzündungsreaktionen im Körper. Außerdem verursacht es ein Hungergefühl und die Entstehung von Bauchfett. Es macht auch die Herzkranzgefäße (die Arterien, die das Blut selbst versorgen) anfälliger für Krämpfe.


Durch Noradrenalin wird der Blutdruck erhöht und die Durchblutung des Verdauungstrakts verringert, so dass mehr Blut für Muskeln und Gehirn zur Verfügung steht.

Adrenalin erhöht sowohl die Herzfrequenz als auch den Blutdruck. Dadurch werden mehr Sauerstoff und Glukose über das Blut zu den Muskeln transportiert, die dadurch besser und schneller agieren können.

Es ist keineswegs so, dass Stress immer ungesund ist. Er wird jedoch ungesund, wenn der Stress länger andauert und der Körper ständig in Alarmbereitschaft bleibt, ohne sich erholen zu können. Stress wird dann zu einem Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Probleme, wie anhaltender Bluthochdruck, Gefäßkrämpfe, Arterienverkalkung, Herzrhythmusstörungen oder im schlimmsten Fall ein Herzinfarkt.

Betablocker

Um die ständige Ausschüttung von Stresshormonen zu reduzieren, können Medikamente verschrieben werden, sogenannte Betablocker. Dieses Medikament ist sehr wirksam, erfordert aber eine strenge Überwachung durch einen Arzt. Die Betablocker wurden in den 1960er Jahren von dem schottischen Pharmakologen James Black entwickelt. Wie genau wirken sie? Dazu müssen wir zunächst zu den Grundlagen zurückkehren.

Der Betablocker wirkt auf das autonome Nervensystem, also auf den Teil unseres Nervensystems, den wir selbst nicht beeinflussen können. Er wirkt zum Beispiel auf den Herzschlag und die Atmung, aber auch auf die Verdauung. Dieses autonome Nervensystem besteht aus zwei verschiedenen Systemen: dem Parasympathikus und dem Sympathikus. Der Parasympathikus hat eine hemmende Wirkung und wird in der Ruhephase benötigt, während der Sympathikus bei Aktivität aktiviert wird. Diese beiden Systeme werden durch Rezeptoren (Proteine) in unserem Nervensystem gesteuert. Dort, wo sich zwei Nerven fast berühren, werden diese Rezeptoren, die sogenannten Neurotransmitter, freigesetzt, so dass Reize übertragen werden.


Es gibt drei wichtige Stressrezeptoren: Alpha-Rezeptoren, Beta-1- und Beta-2-Rezeptoren. Die Alpha-Rezeptoren befinden sich hauptsächlich in den Blutgefäßen der Haut. Wenn sie stimuliert werden, ziehen sie sich nämlich zusammen, so dass sich zum Beispiel die Haare aufstellen und man eine Gänsehaut bekommt. Die Beta-1-Rezeptoren befinden sich vor allem im und um das Herz herum und die Beta-2-Rezeptoren sind im glatten Muskelgewebe der Atemwege, des Magen-Darm-Trakts und der Blutgefäße zu finden. Wenn Beta-1-Rezeptoren stimuliert werden, erhöht sich die Herzfrequenz. Die Beta-2-Stimulation erweitert die Bronchien in den Atemwegen und reduziert den Schleim in der Lunge, wodurch eine bessere Atmung erreicht wird.

Bei übermäßigem Stress werden die Beta-1- und Beta-2-Rezeptoren ständig aktiviert und sorgen dafür, dass der Körper nicht zur Ruhe kommt. Dies birgt Risiken, da der Körper keine Zeit hat, sich zu erholen. Um der kontinuierlichen Produktion von Beta-1- und Beta-2-Rezeptoren entgegenzuwirken (sie zu blockieren), kann ein Medikament verabreicht werden, das als Sympathikolytikum bezeichnet wird und im Volksmund als Betablocker bekannt ist.

Es gibt zwei verschiedene Arten von Betablockern: einen nicht-selektiven Betablocker, der sowohl Beta-1- als auch Beta-2-Rezeptoren blockiert (Carvedilolol, Pindolol, Propranolol und Sotalol), und einen selektiven Betablocker (Acebutolol, Atenolol, Bisoprolol, Metoprolol und Nebivolol), der nur Beta-1-Rezeptoren blockiert. Die Einnahme eines nicht-selektiven Betablockers führt zu einem Blutdruckabfall und einer verlangsamten Erregungsleitung des Herzens, das folglich langsamer schlägt. Das Herz braucht also weniger Sauerstoff für sich selbst. Auch die Bronchien verengen sich. Bei der Anwendung eines selektiven Betablockers wird das Herz beeinflusst, aber weniger die Atmung. Da Betablocker auch an anderen Stellen im Körper wirken, können Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Impotenz auftreten.

Betablocker werden daher häufig verschrieben, um das Herz zu schützen. Indikatoren sind:

  • Nach einem Herzinfarkt
  • Bei hohem Blutdruck
  • Bei bestimmten Herzrhythmusstörungen
  • Bei Angina pectoris (Herzkrämpfen)

Die Einnahme von Betablockern hat auch Konsequenzen für Sportler. Sie verringern zum Beispiel die Leistung, weil die maximale Herzfrequenz nicht mehr erreicht wird. Auch Überhitzung mit Symptomen wie Müdigkeit, Durst, verschwommenes Sehen und Krämpfe können die Folge sein. Dazu kommen eine schnellere Dehydrierung und ein überhöhter Zuckerspiegel.

Grundsätzlich ist ein Betablocker ein sicheres Medikament, aber es gibt auch Nebenwirkungen, die besonders zu Beginn auftreten können, wie z. B.:

  • Niedriger Blutdruck mit Schwindelgefühl
  • Müdigkeit
  • Kalte Hände und Füße
  • Sexuelle Dysfunktion
  • Depressionen
  • Manchmal Albträume

Die Lebensqualität kann stark beeinträchtigt werden. Sollten Ihnen die Nebenwirkungen weiterhin Probleme bereiten, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder den Arzt, der das Medikament verschrieben hat. Möglicherweise kann eine Umstellung auf einen anderen Typ von Betablocker helfen. Wenn Sie Fragen zu Betablockern und ihren Wirkungen haben, wenden Sie sich an Ihren Apotheker.

Betablocker, Herzkrank, Herz, Cortisol, Stress
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