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09 september 2020

Asthma und das Risiko einer schwerwiegenden Coronainfektion

Leestijd: 4 minuten

Man geht davon aus, dass Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Herzerkrankungen, Bluthochdruck und COPD sowie ältere Menschen anfälliger für eine COVID-19-Infektion sind und dadurch einen schweren Krankheitsverlauf haben. Zu dieser Kategorie gehört auch Asthma, eine Erkrankung, bei der sich die Atemwege verengen, was zu Kurzatmigkeit und manchmal auch zu Atemnot führen kann. Da es jedoch anscheinend nicht mehr Asthmapatienten gibt, die mit dem Coronavirus infiziert wurden, als Menschen ohne Asthma, wurde die Anfälligkeit dieser Patientengruppe näher untersucht.


Diese Untersuchungen wurden an der Rutgers University im Bundesstaat New Jersey, einer der ältesten Universitäten der Vereinigten Staaten von Amerika, durchgeführt. Ausgangspunkt der Untersuchung war die Tatsache, dass verhältnismäßig weniger Menschen als angenommen mit Asthma einen schwerwiegenden Krankheitsverlauf bei einer Coronarinfektion erlitten. Zwei verschiedene Alterskategorien wurden in die Studie einbezogen: junge und ältere Menschen. Junge Menschen leiden häufig an einer allergischen Form von Asthma und ältere Menschen häufiger an einer eosinophilen Form.

Eosinophile

Bei eosinophilem Asthma sind die Eosinophilen (eine Art weisse Blutkörperchen) in ihrer Struktur stark erhöht. Eosinophile sind Teil des Immunsystems und sollen bei der Bekämpfung von Infektionen helfen. Dies geschieht, indem sie Schwellungen verursachen, die Keime angreifen. Eine zu hohe Anzahl dieser "Reinigungsmittel" bewirkt jedoch den gegenteiligen Effekt: Eine zu hohe Schwellung führt zu Entzündungen, auch in den Atemwegen, und dies führt zu schweren Asthmasymptomen. Kommt dann noch eine Coronarinfektion hinzu, dann wird man sehr schwer krank, was manchmal zum Tod führen kann.


Die Untersuchungen zeigen auch, dass Menschen mit Asthma prinzipiell genauso anfällig für COVID-19 sind wie Patienten mit anderen, chronischen Erkrankungen. Der Grund dafür, dass in dieser Gruppe weniger Infektionen gefunden werden, hat wahrscheinlich mit den Vorsichtsmaßnahmen zu tun, die die Patienten sich selbst auferlegen. In einer Erklärung sagt Reynold A. Panettieri, MD und Direktor der Universität, dass Menschen, die mit (schwerem) Asthma vertraut sind, höchstwahrscheinlich viel aufmerksamer auf das Risiko einer Infektion sind. So halten sie sich wahrscheinlich viel besser an die Eineinhalb-Meter-Abstandsregel, waschen sich öfter die Hände, benutzen einen Mund-Nasenschutz und Handschuhe oder gehen sogar in Selbstquarantäne, um vom Virus verschont zu bleiben. Es hat sich auch gezeigt, dass Menschen mit Asthma in der Corona-Zeit sehr " therapietreu " sind, was bedeutet, dass sie ihre Medikamente viel regelmäßiger anwenden.

Kortisonpräparate

Allerdings gibt die häufige Anwendung von Asthmamedikamenten Anlass zu einem Hinweis. Die Inhalation kortikosteroidhaltiger Medikamente, die Bestandteil vieler Asthmamedikamente sind, hat nicht immer eine positive Auswirkung. Selbst unter Ärzten führt dies öfters zu einer Diskussion darüber, ob die Einnahme so häufig erfolgen sollte, um Beschwerden vorzubeugen. Es ist bekannt, dass Kortikosteroide die Immunantwort des Körpers schwächen, was Entzündungsreaktionen sogar verschlimmern kann. Es scheint auch, dass einige Steroide die "Reinigung" von Viren in der Lunge verlangsamen, wodurch die Menschen länger, aber auch schwerer erkranken können.

Alles in allem scheinen Menschen mit asthmabedingten Beschwerden nicht resistenter gegen das Coronavirus zu sein, sondern sorgen mit Selbstdisziplin dafür, dass sie ein geringeres Infektionsrisiko haben. Wenn sie sowieso infiziert sind, ist der Verlauf für jede Person anders.

Covid-19, Astma, Cornoavirus, Kortison, Nebennierenhormone
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