Antibiotika richtig einnehmen
Leestijd: 5 minutenAntibiotika sind wahrscheinlich die bekanntesten Medikamente in der Welt. Sie werden weltweit zur Bekämpfung von Infektionen bakterieller Herkunft, wie Blasen- oder Lungenentzündungen, eingesetzt. Das Wort anti-bio-tic kommt aus dem Lateinischen: anti bedeutet gegen, bios ist das Leben und icum ist das Zusatzwort, das u. a. für Arzneimittel steht. Wir haben bereits vor einiger Zeit über Antibiotika geschrieben, insbesondere über Penicillin und E. coli-Blasenentzündung und Antibiotika
Antibiotika werden zur Bekämpfung von Bakterien eingesetzt, aber leider wirken sie nicht gegen Viren, die z. B. Erkältungen oder Corona verursachen. Bakterien sind überall auf und in unserem Körper, glücklicherweise machen die meisten von ihnen uns nicht krank. Tatsächlich gibt es viele Bakterien, die zum Beispiel in unserem Darm sehr nützlich für uns sind und auf die wir nicht verzichten können. Antibiotika können zur Bekämpfung von Bakterien, die für eine Infektion verantwortlich sind, auf zwei Arten eingesetzt werden: entweder werden die Bakterien abgetötet, dies geschieht durch bakterientötende Antibiotika, oder ihr Wachstum wird durch bakteriostatische Antibiotika gehemmt.
Obwohl die verschiedenen Arten von Antibiotika uns Menschen, aber auch Tiere, vor potenziell tödlichen Bakterien schützen, verschreiben Ärzte heute bei einer bakteriellen Infektion nicht mehr sofort ein Antibiotikum, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Häufig wird zunächst geprüft, ob der Körper in der Lage ist, die Infektion selbst zu bekämpfen. Der Grund dafür ist, dass die Gefahr einer Antibiotikaresistenz besteht, wenn das Medikament zu häufig eingesetzt wird. Das bedeutet, dass ein Bakterium nicht mehr empfindlich auf die Wirkung eines Antibiotikums reagiert, so dass die Infektion weder jetzt noch in Zukunft richtig bekämpft werden kann.
Auf die richtige Einnahme kommt es an
Antibiotikaresistenzen können auch auftreten, wenn das Medikament nicht exakt so eingenommen wird, wie vom Arzt und/oder Apotheker verordnet. Damit ein Antibiotikum richtig wirken kann, muss genügend Wirkstoff im Körper vorhanden sein. Eine verordnete Antibiotika-Kur stellt genau dies sicher. Hören Sie daher niemals vorzeitig auf, weil es Ihnen besser geht, oder ändern Sie die Dosis oder den Zeitpunkt der Einnahme aus eigenem Antrieb. Wenn Sie das Medikament früher oder mit einer geringeren Dosis absetzen, besteht die Möglichkeit, dass nicht alle vorhandenen Bakterien bekämpft werden und dass sie sich wieder teilen. Es besteht dann auch die Gefahr, dass sich die überlebenden Bakterien etwas anders verhalten; sie mutieren, um dem verschriebenen Antibiotikum in Zukunft "entkommen" zu können, d. h. sie werden resistent.
Wie hoch die verordnete Dosis an Antibiotika genau sein sollte, bestimmt der Arzt. Er tut dies je nach Art der Infektion und nach Körpergewicht. Der Apotheker wird Sie dann über den genauen Zeitpunkt und die Art der Verabreichung informieren. Wenn auf dem Etikett steht: "1x täglich", bedeutet dies, dass Sie es alle 24 Stunden einnehmen sollten. Wenn es zweimal täglich heißt, müssen Sie es alle 12 Stunden einnehmen; wenn es dreimal täglich heißt, müssen Sie es alle 8 Stunden einnehmen; wenn es viermal täglich heißt, müssen Sie es alle 6 Stunden einnehmen. Auch die Art der Verabreichung ist wichtig. Einige Antibiotika müssen auf nüchternen Magen eingenommen werden, daher steht auf dem Etikett "vor den Mahlzeiten einnehmen". Im Prinzip bedeutet dies eine halbe Stunde vor dem Essen.
Hinweis: Einige Antibiotika können eine gefährliche Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln haben. Bekannte Wechselwirkungen sind: eine verstärkte Wirkung von cholesterinsenkenden Medikamenten, sogenannten Statinen. Dies kann zu Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen führen. Bestimmte Antibiotika verursachen Blutzuckerschwankungen, was besonders für Diabetikerinnen gefährlich ist, oder hemmen die Wirkung der Antibabypille, was zu einer ungewollten Schwangerschaft führen kann. Geben Sie daher niemals Ihre Antibiotika an andere weiter und verwenden Sie niemals Antibiotika von Dritten, auch wenn die Symptome ähnlich sind. Wenn Sie mehr über Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln wissen möchten, lesen Sie Nebenwirkungen infolge von Wechselwirkungen zwischen Medikamenten.
Ebenfalls zu berücksichtigen:
- Die Einnahme von Antibiotika mit einer bestimmten Flüssigkeit ist wichtig. Möglichst nur mit Wasser einnehmen. (Frucht-)Säfte, Milch und Alkohol beeinträchtigen die Wirkung.
- Essen Sie in den ersten drei Stunden nach der Einnahme eines Antibiotikums keinen Joghurt. Auch Joghurt verringert die Wirkung des Medikaments.
- Alkohol und Antibiotika sind keine gute Kombination. Dies kann zu starker Übelkeit führen.
- Nehmen Sie ein Antibiotikum immer bis zum Ende ein, auch wenn die Symptome (weitgehend) verschwunden sind.