Das Dengue Virus und Dengue-Fieber
Leestijd: 5 minutenDengue, meist Dengue-Fieber genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Virus ausgelöst wird. Der Überträger dieses gefährlichen Virus ist eine Stechmücke mit dem schönen Namen Aedes. Vor allem zwei Varianten dieser Mücke, die Aedes aegypti - die Gelbfiebermücke - und die Aedes albopictus - besser bekannt als asiatische Tigermücke - sind für das Dengue-Fieber verantwortlich. Außerdem können sie auch das Zika-Virus und das Chigungunya-Virus übertragen.
Dengue-Fieber ist eine Krankheit, die in Deutschland nur als "Importkrankheit" auftritt. Das bedeutet, dass man sich hier nicht ansteckt, weil die Aedes-Mücke in (sub)tropischen Regionen lebt, darunter Mittel- und Südamerika, die Karibik, Südostasien und Afrika. Die Zahl der weltweiten Infektionen ist (nach Angaben des RIVM) sehr hoch: etwa 90 Millionen pro Jahr. Davon sind 500.000 Infektionen schwerwiegend. Inzwischen weiß man auch, dass das Dengue-Virus, das am schnellsten durch Mücken übertragene Virus der Welt ist. Es gibt vier Schweregrade der Infektion, die von sehr mild bis lebensbedrohlich gehen.
Längst nicht jeder, der sich mit dem Dengue-Virus infiziert, wird auch tatsächlich krank. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) treten bei 40-80 % der Infizierten überhaupt keine Symptome auf. Wenn Symptome auftreten, handelt es sich in der Regel um plötzlich auftretendes Fieber, Kopfschmerzen hinter den Augen, Hautausschlag sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Das schnell auftretende Fieber kann bis zu 41º C erreichen und wird fast immer von Schüttelfrost begleitet.
Der Name Dengue rührt von den Muskel- und Gelenkschmerzen her, die mit dem hohen Fieber einhergehen, oft erheblich sind und vor allem im unteren Rückenbereich auftreten. In der Regel treten nach einigen Tagen der Erkrankung auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen auf. Viele Patienten klagen auch über Halsschmerzen und Husten. Nach Abklingen des Fiebers tritt ein Ausschlag auf, der schuppt, aber meist nicht juckt.
DHF und DSS
Manchmal ist der Verlauf des Dengue-Fiebers schwer, und es kommt nach zwei bis fünf Tagen allgemeinen Unwohlseins zu einer Blutungsneigung. Diese Variante des Dengue-Fiebers wird hämorrhagisches Fieber oder Dengue-hämorrhagisches Fieber (DHF) genannt. Es treten punktuelle Blutungen in der Haut und/oder Nasenbluten auf, es können aber auch innere Blutungen auftreten, die zu einem Schock führen können (DSS, Dengue-Schock-Syndrom). Manchmal sind auch innere Organe wie die Leber, das Herz und das Gehirn betroffen. 10 % der Patienten mit einer schweren Dengue-Infektion sterben, wenn nicht sofort eine angemessene Behandlung eingeleitet wird.
Die Infektion mit dem Dengue-Virus erfolgt also über eine infizierte Mücke, was bedeutet, dass die Krankheit in den meisten Fällen nicht von Mensch zu Mensch übertragen wird. Es gab jedoch Fälle, insbesondere in Krankenhäusern, in denen das Virus dennoch über Schleim, Blut oder Aerosole (Tröpfchen in der Luft, die z. B. beim Husten oder Niesen freigesetzt werden) übertragen wurde.
Um eine Ansteckung zu vermeiden, vor allem bei Reisen in ein Risikogebiet, ist es ratsam, Maßnahmen zum Mückenschutz zu treffen. Deet, ein Moskitonetz und bedeckende Kleidung sind unverzichtbar. Man sollte wissen, dass Mücken nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aktiv sind, dass sie sich nur von der Morgendämmerung bis zur Abenddämmerung bewegen und dass sie sich gerne in der Nähe von stehendem Wasser aufhalten. Eine mit Dengue infizierte Stechmücke kann das Virus über die von ihren gelegten Eiern übertragen. Daher sind diese neuen Mücken bereits in der Lage, andere sofort zu infizieren.
Impfung
Seit Dezember 2022 gibt es in der EU einen Impfstoff gegen das Dengue-Fieber. Dabei wird ein abgeschwächtes Lebendvirus injiziert, woraufhin der Körper Antikörper bildet. Dieser Impfstoff bietet derzeit einen Schutz von 80 % gegen die Infektion. Es ist ratsam, sich impfen zu lassen, wenn man in ein Land reist, in dem die Stechmücke aktiv ist. Und wenn man sich schon einmal mit Dengue infiziert hat, ist eine Impfung sehr ratsam. Denn eine zweite Infektion mit dem Virus verläuft oft viel schwerer als eine Erstinfektion.